Curriculum Vitae
Nur die Seiten ‘Fotografie’ und ‘EDV’ meines Lebenslaufes dürften von allgemeinerem Interesse sein. Insbesondere die familiäre Seite ist für meine Nachkommen gedacht - gewissermaßen als eine kurzgefasste Familiengeschichte, die auch einen Blick auf die Großeltern umfasst..
Es begann mit einer Box !
Mein erstes Teleobjektiv für die Edixa
Sieg durch “Uchi Mata” im Judo
Pressebild für eine Aachener Zeitung
Musik, Elektronik, Programmieren
Unser neunjähriger Sohn Bodo wollte Gitarre spielen, aber seine Finger waren dafür noch zu kurz und schwach: Nach einigen Stunden Klavieruntericht brachte uns mein Schwiegervater auf die Idee, eine elektronische Orgel zu bauen. Die Firma Dr. Böhm in Minden lieferte geeignete Bausätze. Der Bau der CnTl hat mich in doppelter Hinsicht auf eine Schiene gesetzt, die ich bisher nicht verlassen habe: Die Musik, die man auf derartigen Instrumenten machen kann, hat mich nicht mehr losgelassen. Heute besitze ich eine moderne Roland- Orgel , auf der ich täglich spiele - möglichst ohne Zuhörer. Bodo hat neben dem Spiel auf der elektronischen Orgelnd noch Klavierunterricht und eine Ausbildung an der sakralen Orgel genossen. Heute ist er Keyboarder in verschiedenen Bands; verdient den Lebensunterhalt für sich und seine Familie allerdings mit Biotechnologie.
Aber etwas anderes hat meinen weiteren Lebensweg stärker beeinflusst: Zum Orgelbausatz gehörten sog. ICs, ohne die heute kein elektronisches Gerät mehr denkbar ist. Aber 1975 waren diese von Siemens produzierten Oszillatoren und Frequenzteiler in CHIP-Form, welche die bis dahin verwendeten Röhren ablösten, etwas völlig Neues. Weil ich nicht nur löten, sondern auch ein wenig verstehen wollte, besuchte ich den Volkshochschulkurs eines Professors der Uni Osnabrück: 'Aufbau eines Mikrocomputers'. Das Demonstrationsobjekt war eine auf einem Brett montierte Platine mit einem Hexadezimal- Display. Selbst einfache Additionen erwiesen sich auf diesem Gerät als kompliziert und zeitaufwendig. Ich war nicht klüger geworden.
Mein damaliger Arbeitgeber, die Nordhorner Firma NINO, schickte mich zu einem 14- tägigen Kurs 'Maschinensteuerung mit Mikroprozessoren' ins Sherley- Institut nach Manchester (GB). Das brachte ein wenig Licht ins Dunkel. Um endgültige Klarheit über die Möglichkeiten der neuen Technik zu erhalten, kaufte ich mir 1977 für ca. 2000 DM den TRS-80 von Tandy, mit dem ich in Manchester gearbeitet hatte. Das gewählte Modell hatte immerhin 16 KB Ram und als externen Datenspeicher einen Kassettenrekorder. Der Schwarzweiß- Monitor 'glänzte' mit einer Grafikauflösung von 148 x 48 Pixel.
Doch das Entscheidende: Der TRS-80 war mit einem von Microsoft lizenzierten Basic- Interpreter ausgestattet, mit dessen Hilfe ich die ersten Schritte in der Wunderwelt des Programmierens unternehmen konnte.
Der erste Praxiseinsatz ließ nicht lange auf sich warten: Für ein Turnier mit 70 Teilnehmern, das von unserem Linger Bogenschützenverein ausgetragen wurde, hatte ich die Auswertung der Schießergebnisse übernommen. Mit einem in Basic geschriebenen Programm konnten Schützen und erzielte Schießresultate eingegeben werden. Für das Sortieren hatte ich den wenig effektiven Bubblesort- Algorithmus gewählt. Der Vorgang dauerte dann auch 15 Minuten. Den Sortiervorgang konnte ich in der Folge durch den Einbau von Assemblerroutinen für die zeitkritischen Vorgängen drastisch beschleunigen. Aber erst mit Erscheinen der compilierbaren Sprache Turbo Pascal wurden die Programme wirklich schnell. Doch mit der grafischen Oberfläche des späteren PCs war es unerlässlich C++ oder andere grafikfähige Programmiersprachen zu erlernen.
Während unserer Zeit im Kochertal schrieb ich für den Schefflenzer Bogenclub ein Turnierauswertungsprogramm, das ein Einlesen der Schießresultate mit einem Kartenleser erlaubte. Dieses Programm ist heute noch bei der Auswertung des alljährlich ausgetragenen internationalen Turniers 'Der Goldene Bogen von Basel' im Einsatz. Selbstverständlich läuft dieses Programm im Netz auf modernen PCs.
Ein schicksalhafter Satz
Mein Eintritt in die KBC um das Jahr 1988 viel zusammen mit der Einführung automatischer Dosieranlagen für Druckpasten. Während sich der Maschinenpark der KBC auf dem neuesten Stand befand, lagen sämtliche Druckpastenrezepte und Arbeitsvorschriften lediglich handgeschrieben vor. Die Rezepturen in jahrhundertalter Bruchschreibweise. Bei einer Besprechung machte ich Herrn Unterseh darauf aufmerksam, dass eine neue Druckpasten- Dosieranlage ungenutzt in der Fabrik stehe. Die Antwort: „Kümmern sie sich bitte darum!“ stellte sich in der Folge als eine Aufgabenstellung für die kommenden 20 Jahre heraus! Die entscheidende Herausforderung: Die Programmierung einer Schnittstelle, um die handgeschriebenen Hieroglyphen für die Automatik aufzubereiten. Die EDV- Abteilung verlangte eine generelle Umstellung der Rezepturen, Viskositäten usw. auf das Dezimalsystem. Das wurde von der Produktion, welche die gewohnte Arbeitsweise beibehalten wollte, strikt abgelehnt. So wurde ich neben meiner Prokuristentätigkeit – zuständig für Entwicklung und Umwelt - zum 'Nach- Feierabend- Programmierer'.
Als Operator für die automatische Dosierstation war Guido Mißfeldt vorgesehen. Zu dem Zeitpunkt stellvertretender Leiter der Farbküche und Feuerwehrkommandant,. Ein Glücksfall: Er besaß all die Fähigkeiten, die zur Bewältigung der Aufgabe nötig waren: Als gelernter Drucker verfügte er u.a. über intime Kenntnisse der firmeneigenen Rezepturschreibweise, die ich lernen musste, um sie in Code umzusetzen. Er andererseits arbeitete sich rasch in Netzwerk-, Datenbank- und Programmiertechniken ein, so dass wir schon nach kurzer Zeit ein effektives Team bildeten.
Es blieb nicht bei der Schnittstellenprogrammierung. Es folgte die 'Elektronische Druckmappe', welche die handgeschriebenen 'Druckmäpple' ersetzte. Dann eine – für Europa wahrscheinlich einmalige – eigene Druckerei- Farbmetrik. Hier kamen mir die vier Semester Mathematik meines Studiums zugute. Wesentlich für die Akzeptanz durch die Anwender war bei allen Programmen die Ein- und Ausgabe der Daten in der traditionellen Schreibweise.
Inkjetdruck: Es gab im Jahre 2000 noch keine geeignete Software für den Neunfarbendruck! Als Verantwortlicher für den Inkjetdruck musste ich so auch die Programme für die ersten in voller Breite druckenden Injetanlagen der japanischen Firma Ishinose erstellen. Dieser frühe Vorsprung der KBC in der Tintenstrahldrucktechnik sollte sich als zukunftsträchtig erweisen: Die KBC ist heute weltweit eine der führenden Anbieterinnen von inkjetbedruckten Textilien (http://www.kbc.de/unternehmen/produktion/inkjet/).
Persönliches, Ausbildung und Beruf
Während meiner gesamten Volksschulzeit – bis zu meinem 15. Lebensjahr – habe ich nicht daran gezweifelt, eines Tages die Schuhmacherei meines Vaters – sein Lebenswerk – fortzuführen. Der Besuch einer höheren Schule entsprach weder dem Vorstellungen meiner Eltern noch hatten meine schulischen Leistungen diesen Weg nahe gelegt.
So begann ich im April 1953 eine Schuhmacherlehre in der Werkstatt meines Vaters. Nach einem Jahr stand dann aber für mich fest: Das Schuhmacherhandwerk kann meine Lebensaufgabe nicht sein! Wie kam es zu dieser Entscheidung, obwohl mein Vater mit meinen handwerklichen Leistungen durchaus zufrieden war und ich nach einem Jahr bereits ein Paar neue Schuhe fertigen durfte, was der Ausbildungsplan erst für das dritte Lehrjahr vorsah? In der Summe waren es wohl die folgenden Begebenheiten:
Im Schuhmacherhandwerk fehlten mir diese Perspektiven!
Für meinen Vater muss der Abbruch der Lehre eine herbe Enttäuschung gewesen sein. Trotzdem half er nach Kräften mir den neuen Weg zu ebnen.
Beim Direktor der Berufsschule erkundigte ich mich, ob es Möglichkeiten gebe, das Abitur nachzuholen. Das Fazit dieses Gesprächs: Das hätte ich mir früher überlegen müssen! So versuchte ich es – wie mein Freund Horst – bei der Firma NINO. Um dort eine Lehrstelle zu bekommen, musste man sich einem zweitägigen Eignungstest unterziehen - mit praktischen Aufgaben und einem Intelligenztest. Das Abschlussgespräch mit dem Chefpsychologen der Firma, Dr. Nutzhorn, war für mich eine Offenbarung: Er könne mir zwar eine Lehre bei NINO anbieten, aber im Anschluss an die Lehre müsse ich unbedingt studieren. Er werde mir helfen, das Abitur nachzuholen. In der Tat vermittelte er mir die Möglichkeit, am Braunschweig- Kolleg – einem Gymnasium für Erwachsene - die Aufnahmeprüfung zu einem Studiengang zu machen, der in zwei Jahren zum Abitur führt. Ich bestand die mehrtägige Prüfung, hätte aber wegen meines Alters erst nach einem Jahr mit dem Studium beginnen können. Deshalb wählte ich einen anderen Weg, um zum angestrebten Chemiestudium zu gelangen.
Bei einem NINO- Treffen im Jahre 2005 in Nordhorn traf in den inzwischen 80- jährigen Psychologen wieder. Als ich mich ihm vorstellen wollte, sagte er zu meiner Überraschung: „Herr Brocks, Sie müssen sich nicht vorstellen; sie haben wir mein ganzes Leben als Referenz gedient!“
Dr. Nutzhorn mit Gattin am 8. Okt. 2005 bei dem NINO- Treffen in Nordhorn.
Im April 1954 begann ich bei Nino eine Färberlehre. Die drei folgenden Jahre haben mich wohl für mein Leben geprägt: Es war das harte Leben als Arbeiter unter Arbeitern, die ich wegen ihren Solidarität und Zuverlässigkeit schätzen lernte. Ich wurde gewissermaßen 'in der Wolle gefärbt!'.
1957 legte ich an der Realschule für Jungen, Osnabrück die 'Nichtschülerprüfung zur Erlangung des Abschlusses einer Mitteleschule' ab. Mit diesem Zeugnis und der praktischen Ausbildung als Textilveredler erfüllte ich die Voraussetzung für ein Studium an der Staatlichen Ingenieurschule in Krefeld. Eine anspruchsvolle Aufnahmeprüfung – anstelle eines Numerus Clausus - regelte den Zugang zum Studium.
Während meiner Krefelder Zeit starb mein Vater. Ich führte seine Werkstatt mit zwei Gesellen noch einige Zeit fort, wobei ich in den Semesterferien selbst mit Hand anlegte. 1959 vermieteten meine Mutter und ich den Betrieb an einen Schuhmachermeister.
Mit einem qualifizierten Abschluss als Dipl. Ing. grad. konnte ich 1960 das angestrebte Chemiestudium an der RWTH Aachen beginnen und 1969 mit einer Dissertation über ein physikalisch-chemisches Thema am 'Institut für Anorganische Chemie und Elektrochemie' mit der Note 'Summa cum laude' abschließen. Bereits vom ersten Semestern an wurde ich von der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Dies ermöglichte mir ein breit angelegtes Studium. Neben den akademischen Pflichten konnte ich mich intensiv meinem geliebten Judo widmen. Bereits in den ersten Tagen meiner Studienzeit in Krefeld hatte ich mit diesem Sport begonnen . 1966 wurde wir mit der Aachener Hochschulmannschaft unter unserem Trainer Klaus Münstermann (6. Dan) in Berlin Deutscher Hochschulmeister. Dies und die bestandene Prüfung zum 1. Dan (Schwarzgurt) bedeuteten für mich - neben dem erfolgreichen Abschluss des Chemiestudiums - die Erfüllung langgehegter Träume .
Familiäres Bilder zum Thema
Geboren wurde ich 1938 im niedersächsischen Nordhorn. Mein Vater hatte hier eine Schuhmacherwerkstatt, in der er nicht nur alte Schuhe flickte sondern auch Maßschuhe anfertigte. Der Bruder seiner Mutter 'Onkel Karl', hatte ihn wohl aus dem münsterländischen Saerbeck nach Nordhorn geholt. Karl Lütkes, – ein großer Mann mit langem weißem Bart, - hatte sich in der aufstrebenden Textilstadt schon Jahre vorher als Schneider niedergelassen. Meine Mutter Elisabeth, geb. Lütkebohmert , stammte aus dem westfälischen Groß Reken. Mein Vater hatte sie auf der Hochzeit seiner Schwester Cäcilia mit dem ältesten Bruder meiner Mutter, Heinrich, kennen gelernt.
Mein Vater hatte seine Werkstatt in der Ludwigstraße, in einem von der Textilfima Ludwig Povel für ihre Arbeiter erbauten Viertel. Die Ludwigstraße war eines der roten Zentren der Stadt. Der erste Freund meiner Kindheit war ‘Mäx’ der jüngste Sohn des Ortsvorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
Josef Brocks (Opa Saerbeck), mein Großvater, hatte in Saerbeck neben einer kleinen Landwirtschaft mit ein paar Kühen, Schweinen und einigen Hektar Ackerland eine Böttcherei, wo er Fässer, Holzschuhe, Waschzuber u. a. fertigte. Das benötige Holz wuchs in einem zum Hof gehörenden Wäldchen. Die Bäume - Pappeln und Eichen - wurden in einem eigenen wasserbetriebenen Sägewerk zubereitet.
Mein Urgroßvater, Bernhard Brocks, war neben seiner Betätigung als Landwirt Seifensieder. Darauf deutet zumindest sein Spitzname 'Seepen- Bernd' hin.
Die Familie Brocks ist, soweit sich das zurückverfolgen lässt, immer in Saerbeck ansässig gewesen. Dasselbe gilt für die 'Lütkes', die Linie meiner Großmutter väterlicherseits.
Mein Großvater mütterlicherseits, Heinrich Lütkebohmert (Opa Reken), arbeitete als Bergmann in einer Zeche im benachbarten Ruhrgebiet. Mit seinen zehn Kindern bewohnte er ein eigenes Haus im Zentrum des Dorfes. Bei seinen in Groß Reken lebenden Enkeln war er ein beliebter Ansprechpartner bei schwierigen Rechenproblemen. Der älteste Bruder meiner Mutter war Zeit seines Berufslebens Küster und Organist in der katholischen Dorfkirche. Vom 'Opa Reken' haben offenbar meine Generation – mein Vetter Günter Lütkebohmert ist Physiker - und wohl auch meine Söhne - zwei Naturwissenschaftler und ein angehender Ingenieur - eine gewisse Neigung zur Mathematik geerbt.
Die Familie Lütkebohmert ist seit Menschengedenken in Groß Reken ansässig.
Mein Vater wurde kurz nach meiner Geburt zum Wehrdienst eingezogen. In der ersten Phase des Krieges leitete er eine Schuhmacherwerkstatt mit Häftlingen in einem Konzentrationslager. Es ist leider nicht mehr herauszufinden, um welches KZ es sich handelte. Mein Vater überwarf sich allerdings nach kurzer Zeit mit der Lagerleitung: ein SS- Mann hatte vor seinen Augen einen jüdischen Lehrjungen, den er mit einem Botengang beauftragt hatte, durch Kopfschuss getötet. Mein Vater wurde nach Russland (straf?)versetzt, war dann aber in den letzten Kriegsjahren als Hauptfeldwebel der Feldgendarmerie an der norwegischen Küste im Einsatz.
Für die Plausibilität der KZ- Geschichte, die ich nur aus seinen Erzählungen kenne, spricht, dass er bereits wenige Wochen nach der Kapitulation der Wehrmacht aus britischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. Offenbar hatte es in dem KZ Überlebende gegeben, die für ihn aussagten.
1966 heiratete ich Ilse Marianne Sabine Grotefendt, deren Eltern - Gotthard und Lucie - Inhaber der Lindenapotheke in Nordhorn waren. Ilses Elltern waren bis Kriegsende in Habelschwerdt, Schlesien, ansässig. Mein Schwiegervater hatte in Breslau Pharmazie studiert und wurde von der Wehrmacht in Russland als Feldapotheker im Offiziersrang eingesetzt. Die Familie Grotefendt, d.h. Ilses Mutter mit ihren vier Kindern, wurde nach Kriegsende aus Schlesien vertrieben und landete nach einer Odyssee durch Norddeutschland endgültig in Nordhorn. Hier übernahm Gotthard nach russischer Kriegsgefangenschaft die Lindenaphoteke. Die Geschichte der Grotefendts ist durch Ilses Bruder Jürgen und ihre Mutter gut dokumentiert. Hier soll von den Ahnen lediglich der Sprachwissenschaftler Georg Friedrich Grotefend (1775 – 1853) erwähnt werden. Er lieferte 'durch 'scharfsinnige Deutung der Königsnamen der altpersischen Keilschriften den Grund für die Entzifferung ' (Brockhaus).
Am Ende meines Studium (1969) bezogen wir eine Reihenhaus in der Grasdorfer Straße in Nordhorn. Ilse hatte mit Bodo, der bereits 1966 das Licht der Welt erblickt hatte, in der Zeit meiner Promotion bei Ihren Eltern gelebt. Schon bald vergrößerte sich die Famile um Jochen, der 1970 zur Welt kam. 1977 bezogen wir unser neues großes Haus in der Westerwaldstraße. Kurze Zeit nach dem Tod meiner Mutter (1979), die ganz in unserer Nähe am Weg zum Resum gewohnt hatte, zog die Famile um nach Weißbach, in die Nähe von Künzelsau: Mein Judokamerad aus Aachener Zeit Dr. Reinhard Merkle, der bei der Konrad- Hornschuch AG Vorstandsvorsitzender geworden war, hatte mich mit einem attraktiven Angebot ins Kochertal gelockt. Mit Merkle als Obmann waren wir mit der Aachener Judo- Hochschulmannschaft 1966 in Berlin Deutscher Hochschulmeister geworden.
Bodo machte in Öhringen sein Abitur und leistete dann in Krautheim, in einem Heim für Schwerstbehinderte, seinen zweijährigen Zivildienst . Anschließend studierte er 'Technische Biologie' an der TU Stuttgart. Sein Studium schloss er mit Diplom und Promotion zum Dr. rer. nat. ab. Er ist heute in leitender Position in einem renommierten Unternehmen der Biotechnologie im Raum München tätig. Bodo ist verheiratet mit Bärbel, geb. Dannemann, hat zwei Kinder und wohnt mit seiner Familie in einem eigenen Haus in Gilching.
Jochen, der sich zunächst mit dem süddeutschen Dialekt seines Grundschullehrers in Weißbach schwertat, besuchte dann das Gymnasium in Kuenzelsau. Das Abitur legte er - nach einem weiteren Umzug der Familie - in Lörrach ab. Nach dem Zivildienst in einem Lörracher Hospital studierte er an der Universität Freiburg Chemie. Nach dem Diplom gewährte ihm die Studienstiftung des Deutschen Volkes ein Stipendium an der University of Sydney in Australien. Hier machte er seinen PhD. Seine in ''Science“ publizierte wissenschaftliche Arbeit wurde in die top-ten aller wissenschaftlichen Leistungen des Jahres 1999 gewählt und mit einem dreijährigen Stipendium in der 'Harvard Society of Fellows' der Harvard Universität in Boston, USA, belohnt. Heute ist er Associate Professor für Palaeobiogeochemie an der Australian National University in Canberra. Jochens Website.
1988 zog die Familie nach Lörrach, wo ich bei dem Textildrucker KBC tätig wurde. Der Personalvorstand dieser Firma, Heinz Schepers, der mich aus seiner NINO- Zeit kannte, hatte mich für das Markgräfler Land und die KBC begeistert. Wir wohnten zunächst in einem 'Penthouse' in der Basler Straße. In unserer neuen Heimat kam 1989 unser Nesthäkchen, Tobias, zur Welt. Ilse war der Meinung, dass der Kleine einen Sandkasten bräuchte - wie seine großen Brüder ihn gehabt hatten. So verkauften wir unser Haus in Nordhorn und bauten ein neues am Sonnenrain, auf einem Grundstück, das uns die KBC zur Verfügung stellte. Mit einem schönen Blick auf Basel wohnen wir bis zum heutigen Tag dort. Aus dem Sandkasten ist inzwischen ein kleiner Fischteich geworden. Tobias hat sein Abitur am hiesigen Technischen Gymnasium gemacht und studiert Medientechnik an der Technischen Universität, Ilmenau.